Wolfenbüttel. Mit der studierten Betriebswirtin Olga Schell hat der Hauspflegeverein Wolfenbüttel offiziell seit dem 15. März eine neue Geschäftsführerin. Schell tritt die Nachfolge von Gabriele Düe an, die nach 25 Jahren als Geschäftsführerin verabschiedet wurde („Schaufenster“ berichtete). Sie bleibt dem Verein noch als Projektentwicklerin erhalten. Bevor sie die Geschäftsführung beim Hauspflegeverein in Wolfenbüttel übernahm, war Olga Schell bereits 16 Jahre beim Paritätischen Wohlfahrtsverband tätig. In der Geschäftsführung des Landesverbandes des Paritätischen absolvierte Schell ihre Ausbildung zur Bürokauffrau und studierte anschließend Betriebswirtschaftslehre. In den vergangenen zwölf Jahren oblag ihr die betriebswirtschaftliche Beratung für eigene Dienstleistungsbereiche beim Paritätischen.
Olga Schell wohnt seit 2008 in Wolfenbüttel. Als Mutter von zwei Kindern suchte sie mit dem beruflichen Wiedereinstieg eine neue Herausforderung, die sie gut mit der Familie vereinbaren kann. Diese fand sie beim Hauspflegeverein Wolfenbüttel und freut sich auf ihre neuen Aufgabenbereiche. Oberstes Ziel beim Hauspflegeverein seien zufriedene Kunden, sagt die Geschäftsführerin. So sollen die Versorgung in der Häuslichkeit gestärkt und pflegende Angehörige unterstützt und entlastet werden. Gemeinsam sei man zurzeit dabei, Projekte zu entwickeln, um es in der Pflege arbeitenden Menschen zu ermöglichen, so lange wie möglich in ihrem Beruf zu arbeiten, sagt Schell. „Wir möchten damit die Attraktivität des Berufs der Pflegekräfte optimieren. Ihre Arbeit ist nicht immer einfach und auch mit körperlichen Belastungen verbunden“, weiß sie. Mit verschiedenen Projekten sollen ältere Pflegende dahingehend entlastet werden, dass sie leichtere Aufgaben übernehmen können, unter anderem auch in der Betreuung, sagt die Geschäftsführerin, deren Ziel es ist, diese Projekte für die bis zu 60 Mitarbeiter zu realisieren.
Ein weiteres Ziel sei es, die professionelle Palliativversorgung auszubauen. „Der Verein hat in den vergangenen Jahren bereits viele neue Angebote entwickelt, wie zum Beispiel die anerkannte Demenzberatung“ , sagt Schell, die diese positive Entwicklung gerne weiterführen und ausbauen möchte. Der Hauspflegeverein wurde 1961 gründet und war Wolfenbüttels erste Sozialstation im gemeinnützigen Bereich, die nicht gewinnorientiert arbeitet. Er bietet neben dem ambulanten Dienst und der häuslichen Pflege auch die Demenzberatung und seit 20 Jahren die Tagespflege am Neuen Weg an, in der den Besuchern 15 Plätze zur Verfügung stehen.
Ein neues Gesetz, das zum 1. Januar 2017 in Kraft trete, würde die Situation für die Kunden künftig verbessern. Dadurch hätten zu Pflegende länger die Möglichkeit, in der vertrauten häuslichen Umgebung zu bleiben. Hierdurch würden auch die Pflegedienste erneut stärker gefragt, sagt die engagierte Geschäftsführerin. sb